Mittwoch, 30. März 2016
Die Einsamkeit der Primzahlen - Paolo Giordano
Inhalt
Der Roman handelt von Mattia und Alice, die in Italien leben. Die beiden Jugendlichen, später Erwachsene, lernen sich in der Schule kennen und scheinen den anderen besser zu verstehen, als den Rest der Welt. Jeder kämpft mit seinen eigenen Krisen, aber wenn sie zusammen sind fühlen sie sich angenommen und wohler. Dennoch bleiben Erlebnisse der Kindheit als tiefe Narben, die sich in einer Essstörung bei der einen und selbstverletzendem Verhalten beim anderen äußern.
Sie werden erwachsen und leben sich mit der Zeit auseinander. Doch als Alice etwas scheinbar Unmögliches entdeckt, ergibt sich die Gelegenheit, nochmal gemeinsam über die Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken.

Meine Meinung
Diese Geschichte ist, gerade weil sie keine typische Liebesgeschichte mit allen Klischees ist, besonders interessant und ergreifend. Sie bleibt realistisch und geht mit Fingerspitzengefühl und Ehrlichkeit mit den psychischen Erkrankungen, die die beiden aus ihrer Kindheit entwickelt haben, um.
Mir persönlich fehlte zum Ende aber eine klare, eindeutige Kernaussage. Dennoch - anders als erwartet, aber spannend.
Fazit: 3 von 5 Sternen

Daten zum Buch
Autor: Paolo Giordano
Seitenzahl: 368
Verlag: Karl Blessing Verlag
Erscheinungsdatum: 17. August 2009
Originaltitel: La solitudine dei numeri primi




Mittwoch, 16. März 2016
Die Unvollendete - Kate Atkinson
Endlich habe ich es geschafft, mal wieder ein Buch zu Ende zu lesen. Zugegeben, für diesen Schinken von knapp 600 Seiten habe ich ausgesprochen lange gebraucht, was auch daran lag, dass ich immer nur portiönchenweise daran knabbern konnte. Aber es geht auf die Osterferien zu. Vielleicht schaffe ich da mehr…

Inhalt
Es ist nicht ganz einfach, den Inhalt wiederzugeben, denn Ursula Todd, 1910 in England geboren, lebt nicht nur einmal. Jedes Mal wenn sie stirbt, beginnt ihr Leben von vorne. So durchlebt man mit ihr viele unterschiedliche Umstände. Sie selbst, weiß davon allerdings nichts sicher. Manchmal, in den Momenten, die alles entscheiden, hat sie eine gewisse Ahnung, doch ist ihr nicht bewusst, dass sie ihr Leben immer wieder neu beginnt.
Die Geschichte spielt zwischen 1910 und 1967 und springt nach jedem Tod an einen Tag in Ursulas Leben zurück, der ihr Leben in eine andere Richtung lenkt. Zudem ist die Geschichte des ersten und zweiten Weltkriegs ein großes Thema ins diesem Roman.

Meine Meinung
Trotz der anfänglichen Verwirrung, immer wieder an neue oder auch schon bekannte Stellen zurückkatapultiert zu werden, hat mich die Geschichte fasziniert. Es hat Spaß gemacht, die vielen Möglichkeiten vor Augen geführt zu bekommen, die sich oft nur aus einer winzigen Veränderung ergeben haben.
Obwohl diese Erzählweise das Buch ausmacht, hat es auch noch andere Seiten. Es erzählt sehr glaubwürdig die damalige gesellschaftliche Situation, die Denkweise, das Leben und oft lässt es einen auf schmerzhafte Weise das Wesen des Menschen erkennen. Gerade die Gespräche und Gedanken sind sehr direkt. Sie machen alles aber so authentisch, dass es mir mehrmals einen Stich versetzte hat. Es ist wirklich ehrlich geschrieben. Was mir besonders gefallen hat!
Trotzdem habe ich auch einen kleinen Kritikpunkt, der allerdings nicht wirklich negativ ist. Durch die Sprünge von einen Leben ins nächste, musste ich immer wieder inne halten, um den geschichtlichen Kontext wieder einordnen zu können. Ab und an musste ich auch zurückblättern, um nochmal nachzuschauen, in welchen Jahr die Geschichte sich gerade genau befand. Das unterbrach den Lesefluss ein wenig, ließ mich persönlich aber noch mehr über diese Zeit nachdenken, was ich eigentlich gut fand.
Fazit: 5 von 5 Sternen

Daten zum Buch
Autorin: Kate Atkinson
Seitenzahl: 592
Verlag: Droemer
Erscheinungsdatum: 2. September 2013
Originaltitel: Life after Life




Mittwoch, 2. März 2016
Aus Kindertagen
Auf persönlichen Wunsch folgen ein paar der Bücher, die ich als Kind super-gern gelesen habe. Vielleicht ist der ein oder andre gerade auf der Suche nach einem passendem Geschenk oder hat Lust sich mal wieder einer Kinderwelt anzuvertrauen. Das tut manchmal auch ganz gut.

1. "Gespensterpark" von Marliese Arold

Das war eine meiner Lieblingsbuchreihen. Sechs Bücher erzählen die Erlebnisse von Max und Sophie, die nach einem Aushilfsjob suchen um ihr Taschengeld ein wenig aufzubessern. Doch der Park in dem sie als Gärtnergehilfen einspringen, birgt so einige Geheimnisse. Er ist ein verstecktes Refuguim für alle möglichen Gespenster- und Spukwesen. So erleben die beiden in jedem Buch ein neues Abendteuer mit immer neu auftretenden Gefahren.
Ich mochte diese Bücher vor allem, weil sie die reale mit einer fiktiven Welt verbinden und ich immer schon die Vorstellung mochte, dass es irgendwo versteckt, doch all die Fabelwesen gibt.

2. "Lola" von Isabel Abedi

Eine weitere Buchreihe, allerdings ein klarer Fall von Mädchenbüchern, sind die Lola-Bücher von Isabel Abedi. Diese hab ich nacheinander verschlungen.
Mit ihrer witzigen aber auch ehrlichen Art beschreibt Lola ihre Welt. Sie zieht mit ihrer Familie nach Hamburg, ihr Vater ist Brasilianer, ihre Mutter Deutsche und um alles noch ein wenig ungewöhnlicher zu machen, ist ihre Tante Lisbeth zwei Jahre alt. Lola wünscht sich in der neuen Schule nichts mehr als eine beste Freundin, aber die ist gar nicht so leicht zu finden. Die Bücher wachsen mit Lola mit. Von Band zu Band wird Lola älter, was ich sehr schön finde. So ändern sich die Thematiken und auch die Liebe wird ein Thema. Was mir auch gut gefallen hat war, dass man einen Einblick in die brasilianische Kultur bekommt. Da die Autorin selbst mit einem Brasilianer verheiratet ist, sehe ich ihre Beschreibungen als sehr authentisch an.

3. "Die Zeitdetektive" von Fabian Lenk

Kaum zu glauben, aber diese Buchreihe umfasst mittlerweile 35 Bände und ich kann leider nicht behaupten alle zu kennen.
Kinderkrimis gefallen sowohl Mädchen als auch Jungs. Einen riesen Pluspunkt (im Vergleich zu den drei ??? oder TKKG) erhalten diese Bücher für ihre geschichtlichen Schauplätze. Leon, Julian und Kim und die Katze Kija reisen durch die Zeit, um Verbrechen aufzuklären. So geht es durch das alte Ägypten, zu den Römern oder in die Zeit der Renaissance. Ich konnte mir als Kind dadurch doch ein recht solides Allgemeinwissen über geschichtliche Themen aneignen. Auf alle Fälle empfehlenswert!

Das sind jetzt mal drei unterschiedliche Buchreihen, die ich geliebt habe. Natürlich sind das jetzt nicht meine "Top 3". Es gab viele, viele weitere Bücher, Autoren und Geschichten, die ich sehr mochte.
Weitere wären nahezu sämtliche Bücher von Cornelia Funke wie "Der Herr der Diebe", "Drachenreiter" oder "Die Wilden Hühner". Außerdem "Das Sams" und "Lippels Traum" von Paul Maar, eine weitere Reihe "Das magische Baumhaus" von Mary Pope Osborne und natürlich Bücher von Astrid Lindgren wie "Ronja Räubertochter", "Mio, mein Mio", "Michel aus Lönneberga" oder "Pippi Langstrumpf".
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr diese Bücher auch so sehr geliebt, dass ihr sie immer und immer wieder vorgelesen bekommen wolltet, beziehungsweise später selbst mehrmals gelesen habt? Oder habt ihr von manchen noch nie gehört? Oder hab ich gar ein ganz wichtiges Buch eurer Kindheit vergessen zu erwähnen?
Ich hoffe, ich konnte euch auf eine kurze Reise zurück in eure Kindheit mitnehmen. Und nicht vergessen

"Lass dich nicht unterkriegen. Sei frech und wild und wunderbar"

(aus Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren)

Eure Freja