Wie versprochen. Hier kommt meine nächste Rezi und zwar über ein Buch, das es in sich hat! Hat mich beinahe von meiner gemütlichen Lesecouch geworfen ;)
Zum Inhalt
"Es wird keine Helden geben" ist der Debütroman von Anna Seidl, den sie mit gerade mal 16 Jahren schrieb. Inspiriert wurde sie durch einen Albtraum, den sie im Buch für ihre Hauptfigur Miriam zur Realität werden lässt.
Miriam will gerade das Klassenzimmer verlassen, als der erste Schuss fällt. Laut, plötzlich und unwirklich real. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin flüchtet sie aufs Jungenklo. Ihnen ist sofort klar, was hier passiert. Mathias aus der Parallelklasse ist der Junge mit der Pistole. Er lässt die Schüsse durch die Gänge knallen und reißt damit Lehrer, Mitschüler und Miriams Freund in den Tod. Miriam überlebt, aber plötzlich ist ihre Welt nicht mehr die gleiche. Wie kann so etwas passieren? Warum er? Warum ist ihr Freund gestorben und warum hat sie überlebt? Auch die Frage, wer an all dem Schuld ist, plagt sie. Die Zeit danach ist für sie, wie ein Labyrinth aus dem sie keinen Ausweg findet. Das Leben hat seinen Sinn verloren. Oder hatte es überhaupt mal einen? Für Miriam bricht eine schwere Zeit an, aber sie kämpft um einen Neuanfang und will herausfinden, wie sie ihr Leben meistern kann, ohne sich von den Erinnerungen zerschlagen zu lassen.
Meine Meinung
Der Roman ist in einer ehrlichen und berührenden Sprache geschrieben. Miriams Gedanken spiegeln die Ängste und Wünsche aller Jugendlichen wider. Auch, wenn wir Gott sei Dank nicht alle mit der gleichen schlimmen Situation zu kämpfen haben. Ich war sofort in der Geschichte drin und hab mich ab und zu dabei ertappt mit angehaltenen Atem selbst nach einem Ausweg zu suchen. Amoklauf ist ein schwieriges Thema, aber es wird in diesem Buch so ehrlich, schmerzhaft und berührend damit umgegangen, dass ich wirklich keinen negativen Kritikpunkt finden kann. Oder doch - ein so außergewöhnliches Buch hätte meiner Meinung nach ein außergewöhnlicheres Cover verdient.
Fazit: 5 von 5 Sternen
Daten zum Buch
Autor: Anna Seidl
Seitenzahl: 256