Dienstag, 14. Juli 2015
Corpus Delicti - Juli Zeh
Zum Inhalt
Die Welt im 21. Jahrhundert. Also in nicht allzu weiter Zukunft. Dennoch ist hat sie sich sehr verändert. Die "Methode" ist eine neue Staatsform, die nur das Beste für ihre Bürger will. Nämlich ein gesundes und glückliches Leben. Doch das funktioniert nur mit absoluter Kontrolle.
Mia und ihr Bruder Moritz sind in diesem Gesundheits-Regime aufgewachsen. Jetzt ist Mia 34 Jahre alt und eine Musterbürgerin. Sie hält sich an ihre täglichen Trainingspläne, ernährt sich wie vorgeschrieben und will absolut nichts mit illegalen Nikotingeschäften zu tun haben. Doch dann wird ihr Bruder wegen Vergewaltigung angeklagt und wählt den Freitod, da ihm niemand glaubt, dass er unschuldig ist. Mia beginnt die "Methode" zu hinterfragen und möchte die Unschuld ihres Bruders und damit die Fehlerhaftigkeit der Diktatur beweisen.
Begleitet wird sie von "der idealen Geliebten", eine fiktive Person, die ihr Bruder ihr vor seinem Tod "geschenkt" hat. Sie gibt Mia Gedankenanstöße und treibt sie an, immer mehr Dinge neu zu bedenken.

Meine Meinung
Ein sehr gelungenes Buch. Zugegeben eine gute Schullektüre. Und obwohl ich es immer nur häppchenweise im Deutschunterricht gelesen habe, hat es mich doch ganz in seinen Bann gezogen. Die Hauptfigur Mia ist sehr überzeugend. Durch ihre Gedankengänge, wird der Leser in immer neue Richtungen gelenkt. Auch die Idee eine Gesundheitsdiktatur zu erschaffen, finde ich genial. Ansätze dieser "Methode", die Kontrolle von immer mehr und mehr Tätigkeiten unseres täglichen Lebens, sehe ich bereits in unserer Gesellschaft. Wie extrem die Gesellschaft in "Corpus Delicti" zu ihrem Glück bevormundet wird, lässt einen nachdenken, wie viel wir uns Glück und Gesundheit bedeuten und wie schnell die Freiheit dabei verloren geht.
Fazit: 5 von 5 Sternen

Daten zum Buch:
Autorin: Juli Zeh
Seitenzahl: 280 Seiten (Taschenbuch)
Verlag: Schöffling, btb
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2009