Regen an den Fenstern
Der Herbst hat Einzug erhalten. Die Himmel werden von Tag zu Tag grauer, die Luft riecht nach Regen, Gischt und Erde. Die Zeit der Langeweile beginnt wieder. Kalter Regen, der an die Fenster klopft, lausiger Wind, der einen zum Schaudern bringt und die Pullover werden wieder aus den Schränken gekramt.
Schade. Ich hätte den Sommer noch länger ausgehalten. Für alle Pärchen beginnt die gemeinsam-in-eine-Decke-Kuschel-Zeit. (Hopphopp! Neid verschwinde!) Was soll's. Ich hab meinen Hund, meine Familie und meine Bücherfreunde. Eigentlich könnte es ganz gemütlich sein. Hätte nicht schon längst das nächste Schuljahr wieder begonnen. Es ist so unglaublich ermüdend. Der immer gleiche Trott. Morgens hin, abends zurück. Ab und an ein Lichtblick. Ein paar wunderbar herbstliche Minuten auf den täglichen Spaziergängen mit Finch. Wie schön könnte es sein, jetzt einfach mit einem Buch im Wohnzimmer zu sitzen und meiner Mutter zuzuhören, wie sie beim Herumräumen leise singt, meine Füße an Finchs Fell zu wärmen und mich ab und an ein wenig mit meinem Bruder zu streiten.
Aber nein. Stattdessen sitze ich im Bus auf dem Weg zur Schule, der Regen malt grau-schwarze Streifen an die Fenster, mein Atem lässt die Scheibe beschlagen. Der Typ neben mir ist eingenickt. Morgens ist es wieder schrecklich dunkel. Kaum auszuhalten.
Ich habe nicht wirklich etwas gegen meine Schule, ich mag die Leute, komm mit allen gut aus, aber sie ist einfach ein höllischer kleiner Zeitfresser! Mal sehen, wie viele Bücher ich in nächster Zeit schaffe...

Freja (heute Morgen um 6:37)